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Neue Wege der Mathematik?
Grüzzi,
ghostwhisperer schrieb:Irgendwelche Fragen oder Anmerkungen?
Was mir am wichtigsten ist:
Ergeben die SCHLUSSFPOLGERUNGEN die ich aus den Formeln ableite wirklich Sinn?
Darüber würde ich gerne sprechen.
Unter Umständen bin ich ja doch ein wenig voreingenommen: Ich bin aus verschiedenen Gründen überzeugt, dass eine Theory of Everything eine verallgemeinerte Quantengeometrie sein muss, so wie jetzt schon die ART die Gravitation beschreibt.
um es mal auf schweizerisch zu sagen: Alles hat Sinn, solange die Unruh nicht still steht.
Da ich mich mit deinen Einlassungen per PN überfordert füllte, habe ich doch meinen Freund und Dipl.Ing. der tech. Physik um Hilfe gebeten.
manyl schrieb:Zu deinem Pampflet:
Ja, da beschäftigt sich doch tatsächlich jemand mit der Vereinigung der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie (AR) mit der Quantenmechanik! Einer der immer noch größten Rätsel der Physik. Hier gibt es hautpsächlich zwei Ansätze:
- die Schleifenquantengravitiation, die geht vom makroskopischen ins Mikroskopische ausgehend von der AR und
- die Stringtheorie, ausgehend vom kleinsten, die die Gravitation beinhalten soll.
=> mit beiden Ansätzen versucht man das "zeitlose" Sein ohne Raumzeit-Hintergrund bis "vor" dem Urknall als Nebenprodukt zu ergründen.
Dein Forumsteilnehmer scheint hier vereinfachende Ideen zu haben, die des Studiums schon würdig erscheinen. Bzgl. Quantenmechanik und Schrödinger-Gleichung kann ich dienen. Allerdings muß ich mich über die AR selbst schlau machen. Ich habe ein schönes Buch daheim, da kann ich mich ja gerne durchhangeln. Das dauert allerdings.
Mit solchen Themen triffst du übrigens mein 100% Interesse! Da mache ich gerne was.
Also ein besseres Ergebnis deiner Anfrage kannst nicht erwarten. Und da dein "Eisen" so heiß ist, daß mein Freund gleich zu 100% Interesse hat, ja dann bist auf jeden Fall in der richtigen Richtung.
Mehr kann ich in diesem Fall nicht tun, aber ich hoffe, daß der manyl hier noch schreiben wird; den Background hat er dazu.
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Antwort von Ghostwisperer
- die Stringtheorie
Die Stringtheorie finde ich aus zwei Gründen nicht akzeptabel:
1) Sie geht von einer Hintergrund-Raumzeit aus und verletzt damit Grundsätze der ART
2) Sie ist eine Hochenergie-Theorie mit der Planckenergie als Minimum oder Normalwert (!). Sie ist zwar mathematisch elegant, sagt aber so gut wie nichts physikalisches vorher.
- die Schleifenquantengravitiation
Die Loop-Quantengravitation finde ich sehr ansprechend hat aber auch eine Einschränkung:
1) Sie definiert sich über Foliation der Raumzeit und schränkt dadurch ihre Gültigkeit meiner Meinung nach extrem ein. In Physik und Mathematik zeigt es sich hingegen immer wieder, dass vierdimensionale Größen bzw. Leitsätze alles beschreiben. Das nicht nur in der ART. Auch alle Ansätze welche mit Wirkungsintegralen arbeiten sind im Grunde vierdimensional.
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Hallo ghosti,
ghostwhisperer schrieb:- die Stringtheorie
Die Stringtheorie finde ich aus zwei Gründen nicht akzeptabel:
1) Sie geht von einer Hintergrund-Raumzeit aus und verletzt damit Grundsätze der ART
2) Sie ist eine Hochenergie-Theorie mit der Planckenergie als Minimum oder Normalwert (!). Sie ist zwar mathematisch elegant, sagt aber so gut wie nichts physikalisches vorher.
- die Schleifenquantengravitiation
Die Loop-Quantengravitation finde ich sehr ansprechend hat aber auch eine Einschränkung:
1) Sie definiert sich über Foliation der Raumzeit und schränkt dadurch ihre Gültigkeit meiner Meinung nach extrem ein. In Physik und Mathematik zeigt es sich hingegen immer wieder, dass vierdimensionale Größen bzw. Leitsätze alles beschreiben. Das nicht nur in der ART. Auch alle Ansätze welche mit Wirkungsintegralen arbeiten sind im Grunde vierdimensional.
gehst Du als Ansatz auch von dieser Formel der Planck-Skala aus?
Code:
hc
mp = √ ---- ˜ 1,2209·1019 GeV/c2 = 2,176·10-8 kg
G
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Antwort von manyl
Hallo zusammen,
nun da hänge ich mich doch mal hier rein: Hat jemand mal eine Art "Matrix" (Tabelle) aufgestellt, aus der klar wird, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vorhersagbarkeiten, Probleme etc. die verschiedenen Ansätze der "Weltformel"-Theorien beinhalten.
Was den notwendigen Raumzeit-Hintergrund betrifft?
Das war glaube ich die Stringtheorie, ein Irrtum meinerseits. Aber sind die Bemühungen nicht dieselben wie bei der loop-gravitation diesen notwendigen Hintergrund rauszuschmeissen?
Bzgl. der "mathematischen Eleganz" der Stringtheorie betrifft, naja, das sind ja "nur" Näherungsgleichungen die man versucht mit Näherungslösungen zu lösen, ohne eigentlich den eigentlichen Kern zu kennen.
Eine Art "grundlegendes Äquivalenz-prinzip" aus der ART fehlt hier, die Schönheit verleiht. Momentan haben wir ja hier 5 Teiltheorien die sich um die große M-Theorie (Kern) herumquälen.
Aber gab es hier nicht doch 1 - 2 Stringrevolutionen, die tatsächlich Vorhersagen bzgl. des Gravitons machten und somit die Gravitations beinhalteten?
Also wie gesagt, Historie (Matirx, Tabelle) sollte man mal aufstellen von Kaluza-Klein 5 dim. ART über Stringtheorie (Brian Greene) , Schleifenquantengravitation (war hier nicht auch Roger Penrose beteiligt?) und den Ideen von Lisa Randall, damit klar wird, was "fehlt" und was tatsächlich schon physikalisch per Experiment bestätigt scheint.
Mir persönlich fehlt da ehrlich gesagt, der Gesamt-Überblick um hier "andere" Ansätze durchzuspielen.
Auch müßte diese Tabelle die Urknall-Theorie auf kleinsten Zeiteinheiten beinhalten. Schließlich gehts ja letztendlich darum, nicht wahr?
grüße manyl
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Antwort von manyl
Hallo Ewald,
folgendes ist das, was ich mir zusammengelesen habe, ohne Anspruch auf Widersprüche, Vollständigkeit etc.: Ja, spielt es. 95% des Universums sind unbekannt. Dunkle Materie "benötigt" man für die beobachtete zu schnelle Rotations-Geschwindigkeit von Galaxien der äußeren Sterne und die Dunkle Energie als treibende Kraft, die die Expansion (wie beobachtet) des Universums beschleunigt. Das muss alles unter einen Hut.
Eines der Grundplobeme besteht ja darin, das die ART eine Singularität vorhersagt. Unter einem Zeitalter von 1*10^-35 Sekunden des Universums muss es aber eine abstoßende Gravitationskraft geben.
Die Inflationstheorie benutzt hier ein Inflatonfeld (eine andere Art des elektroschwachen Higgsfeldes, das die Massen des Standardmodells verleihen soll), das quasi "unterkühlt" war und eine abstoßende Gravitation hervorgerufen haben soll.
Bei der "Schleifenquantengravitation" hingegen sollen die "Raumzeitatome" mit Energie gesättigt gewesen sein, bei dem dann auch die Gravitation abstoßend sein sollte. Die Inflations-Theorie hat aber immer noch das Problem, das die Singularität nicht verschwindet. Dieser "verschwommene Fleck" unterhalb der Planck Zeit von 1*10^-43 sek macht also Probleme. Und hier kommt dann doch die Stringtheorie mit rein, weil diese Singulariäten ausschließt, allerdings braucht diese wie damals bei Newton eine "Bühne" auf der sich alles spielt: die Raumzeit. Früher zu Zeiten Newton und später Mach war es "nur" der "leere Raum".
Die "Schleifenquantengravitation" braucht diese Strings nicht, da die Raumzeit schon ein Raumzeit-Atome-Quanten-Schaum ist - und ist "bühnenlos".
Wir haben aber noch die Ideen der Branwelten, d.h. bei kleinsten Abständen soll das Gravitationsgesetzt 1/r² in 1/r³ übergehen, somit wäre dies der "Beweis", dass wir tatsächlich mehr Dimensionen hätten. Über diesen Nachweis würden sich auch die Stringtheoretiker freuen, da wenigstens 1 der zusätzlich 8 Dimensionen (3 + 8 = 11) "quasi makroskopisch" gefunden wäre, die die Stringtheorie als Bestätigung braucht. Und - diese Mehrdimensionalität wäre auch ein Ansatz dafür, warum die Gravitation so immens kleiner ist als die anderen 3 Kräfte. Sie wirkt nach der Bran-Theorie einfach fast nicht in unserem 3 dim Raum, weil sie sich in die anderen ausbreitet.
Und ghostwisperer hat recht: Die Stringtheorie "braucht" den Raumzeithintergrund. Bei der Entstehung der Welt unterhalb der Planckzeit hilft diese also irgendwie wohl nicht weiter. Und ich muss auch sagen: Früher hatte man mit hochkomplizierten Ellipsen das Geozentrische Weltbild beschreiben können. Bis endlich sich durchgesetzt hatte, dass die Sonne im Mittelpunkt steht -> und schon konnte mit Newton das klassische 1/r^2 Gesetz gefunden werden. Dann gab es als Beispiel noch die "seltsamen Spektrallinien-Zoo" der Sonnen. Mit Planck E=hf war dies dann einfach zu beschreiben, weshalb dann auch die Rotverschiebung der wegtriftenden Galaxien und somit die Expansion des Universums entdeckt wurde.
Und heute ?: Wir haben einen Wahnsinns-Teilchen Zoo, eine zerklüftete Stringtheorie, keine Ahnung von Dunkler Energie, ein unbedingt nötiges Higgsfeld, etc: Uns fehlt hier auch so ein "einfach schöner Kern bzw. Mechanismus", den es meiner Meinung nach zu erkennen gilt.
Nichts desto trotz: Mit trial and error tastet man sich auch ein Problem heran, nicht wahr ;-)
Wie gesagt: Das muss alles (und noch viel mehr...) unter einen Hut, puhhh....
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Hallo manyl,
manyl schrieb:Nichts desto trotz: Mit trial and error tastet man sich auch ein Problem heran, nicht wahr ;-)
ja gell, wer weiß nicht besser bescheid über die trial and error - Funktion, als wir Konstrukteure der alten Schule.
Durch deinen Beitrag haben wir mal einen guten Background zur Disskussion. Der ghosti müßte jetzt eigentlich nur noch seine Formel-Arbeit einstellen, so das man sehen könnte, ob der beschrittene Weg eine Aussicht auf Erfolg hat.
Ich halte mich deswegen jetzt etwas zurück, weil mein Background zu dem Thema mehr als dürftig ist.
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Antwort vom ghostwisperer
Zitat: gehst Du als Ansatz auch von dieser Formel der Planck-Skala aus?
Code:
hc
mp = √ ---- ˜ 1,2209·1019 GeV/c2 = 2,176·10-8 kg
G
Ich gehe nicht von ihr aus, sondern sie ergibt sich in folgener Form aus meinem Ansatz zu Quantengravitation:
Aµn-1/2 gµn A = -16*pi *hq*y/c^3 * Nµn
Wenn ich den Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs damit identifiziere folgt eine Masseskala für SL's:
M^2 = M0^2 * N = hq*c/y * N
Die Planckskala mit dem reduzierten Wirkungsquant h/2pi=hq hat in vielerlei Hinsicht eine bessere Verknüpfung in vielen Rechnungen.
MFG
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Antwort vom ghostwisperer
manyl schrieb:Hat jemand mal eine Art "Matrix" (Tabelle) aufgestellt, aus der klar wird, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vorhersagbarkeiten, Probleme etc. die verschiedenen Ansätze der "Weltformel"-Theorien beinhalten.
Ich meine mal etwas in der Art gesehen zu haben. Weiss leider nicht mehr wo.
manyl schrieb:Aber gab es hier nicht doch 1 - 2 Stringrevolutionen, die tatsächlich Vorhersagen bzgl. des Gravitons machten und somit die Gravitations beinhalteten?
Richtig. In bestimmten Theorien ergeben sich geschlossene Strings mit Spin 2. Mithin ein Kandidat für Gravitonen. Solche können sich von Branen entfernen, während offene Strings an der Bran "festkleben", und damit sehr viel schwächer erscheinen.
manyl schrieb:Auch müßte diese Tabelle die Urknall-Theorie auf kleinsten Zeiteinheiten beinhalten. Schließlich gehts ja letztendlich darum, nicht wahr?
Schaun mer mal. Vorläufig bin ich noch nicht soweit so etwas berechnen zu können. Man müsste die Differentialgleichungen der ART/Loop, beginnend mit Randbedingungen, integrieren..
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RE: Neue Wege der Mathematik?
Hallo Leute,
manyl schrieb:Hat jemand mal eine Art "Matrix" (Tabelle) aufgestellt, aus der klar wird, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vorhersagbarkeiten, Probleme etc. die verschiedenen Ansätze der "Weltformel"-Theorien beinhalten.
Ich meine mal etwas in der Art gesehen zu haben. Weiss leider nicht mehr wo.[/quote]
Vielleicht meint ihr diese Tabelle? oder aber