Ein sehr umstrittener Antrieb, bei dem Mikrowellen in einem Trichter hin und her reflektiert werden und damit einen Schub von 1,2 Millinewton pro Kilowatt erzeugen sollen. Da es keinen Treibstoff benötigt, würde es dem 3. newtonschen Gesetz widersprechen. Bereits 2001 entwickelt sorgt es immer noch für Kontroversen.
(09.01.2017, 03:06)Mensch schrieb: Ein sehr umstrittener Antrieb, bei dem Mikrowellen in einem Trichter hin und her reflektiert werden und damit einen Schub von 1,2 Millinewton pro Kilowatt erzeugen sollen. Da es keinen Treibstoff benötigt, würde es dem 3. newtonschen Gesetz widersprechen. Bereits 2001 entwickelt sorgt es immer noch für Kontroversen.
Hallo Mensch,
da ich schon zu der aussterbenden Rasse der Techniker gehöre, die noch mit mkg rechnen mußten, habe ich mal eine Blitzschulung per Internet besucht. Der gute Newton hatte damals noch nicht die Bedeutung gehabt wie jetzt. Demnach wäre lt. seiner Definition die Schubkraft dieser "neuen" Mikrowellenantriebe 0,0012 N/kW. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann würde dieser "Raketenantrieb" 1,2 Gramm Gewicht pro kW-Leistung bewältigen?
Im freien Raum ein Unding, weil man dann einen Atomreaktor bräuchte um das Raumschiff annähernd auf halbe Lichtgeschwindigkeit zu bringen, wenn man den Zeitfaktor mal nicht beachtet.
Gewichtskraft und Newton unterscheiden sich auf der Erde zum Glück nur um den ungefähren Faktor 10. Bei der Bestimmung von Schubkräften bei Weltraumantrieben wurde sicherlich auch damals schon mit Newton gerechnet, da im Weltraum eine Schubkraft, die von der ortsbezogenen Fallgeschwindigkeit abhängt, dort keinen Sinn macht. Außerdem war/ist Meterkilogramm doch eine Einheit für das Drehmoment und nicht die Kraft, unter der Annahme, dass kg eine Kraft ist? Also eher dem Newtonmeter zuzuordnen.
Da 1 Newton 0,1kg Gewichtskraft entsprechen, wären es sogar noch weniger. Nämlich 0,12g Schub pro 1000 Watt Leistung. Hört sich natürlich nicht nach viel an. Könnte sich allerdings auf Langzeitweltraumflügen lohnen, da kein Treibstoff mitgeführt werden müsste und der Strom aus Kombination von Solarzellen und Radionuklidbatterien, welche schon bei den Voyagersonden eine Leistung knapp 500W lieferten, gewonnen werden könnte. Oder eventuell eine Kombination aus Sonnensegel und Solarzellen. Der Ionenantrieb der Sonde SMART-1 erzeugt im Vergleich auch nur 70 Millinewton bei Verwendung von Xenon. Durch Optimierung wäre der Schub des EM-Antriebs möglicherweise noch steigerbar. So wie ich das verstanden habe, sind die bisherigen Experiment dazu da, das Phänomen an sich zu untersuchen.
Hier ist es vielleicht verständlich zusammengefasst: http://motherboard.vice.com/de/read/phys...r-dran-ist
Dort steht, dass ein einsatzfähiges Triebwerk sogar 60mN pro kW erzeugen soll, also bei 1kW elektr. Leistung schon so viel wie ein Ionenantrieb. Allerdings steht dort auch, dass die Wissenschaftler bisher nur max 80W eingesetzt hätten und dabei ein Schub von max 128Mikronewton erzeugt hätten und der Rest nur Hochrechnungen seien. Das muss erst mal einer unter Ausschluss aller Fehlerquellen messen.
(11.01.2017, 01:39)Mensch schrieb: Da 1 Newton 0,1kg Gewichtskraft entsprechen, wären es sogar noch weniger. Nämlich 0,12g Schub pro 1000 Watt Leistung.
Der typische Mathematikfehler, da kommt doch gleich ein breites Smilie. 1,2 Millinewton enthält das Wort Milli als minus Eintausend oder als Potenz geschrieben 1,2 x 10-³ = 0,0012, das war in meiner Technikerschule ein Stolperstein über die sehr viele gefallen sind, so auch ich, aber nur so merkt man sich die 10er Potenz. Schön mal wieder ein Referat halten zu dürfen. (Kleiner Klugscheißer sein).
Dein Link ist zum Thema sehr aufschlußreich, denn eine abgeschlossene Kapsel kann nur dann einen Schub leisten, wenn etwas nach außen emittiert wird bzw. werden kann.
Insofern sage ich hier als neutraler Wissenschaftler, daß sich hier noch keine Beurteilung des Themas ergeben kann, weil niemand weiß, was der Aludeckel am Ende des Kubus bedeutet. Wie bereits gesagt: Kupfer zu Alu ist eine chemoelektrische Zelle die je nach Dichtung bis zu 2V Gleichspannung generieren kann. Vermutlich strahlt dadurch die Aluplatte in Verbindung mit der Mikrowelle etwas "Elektronenschnee" ab, der diesen sehr geringen Schub von 1,2 Millinewton bewirkt.
Anders kann ich mir das vorerst physikalisch nicht vorstellen.
würde es Sinn machen, wenn ich diesen Versuch mal nach vollziehen würde? Eine überzählige Mikrowelle und eine Federwaage samt Kupferblech hätte ich auf Lager. Das Alublech müßte ich beschaffen. Meine Frage ist, wo bekomme ich eine Anordnung her?